Meine beiden 9.Klassen hat leider das Los getroffen, dass ich ein großer Fan von Computerspielen im Unterricht bin und es gerade für diese Jahrgangsstufe eine große Fülle an Möglichkeiten gibt. Um die Dramaturgie an dieser Stelle abzukürzen: Wir haben noch nie so viel gelacht im Unterricht wie in diesen Stunden. Dasselbe lässt sich auf die Beteiligung der Schülerinnen übertragen. Statt einer Stunde zur Halloween, wollten sie sogar lieber Unterricht machen als den eduBreakout, den ich ihnen vorbereitet habe. Im heutigen Blogpost möchte ich eine Szene aus Valiant Hearts näher vorstellen sowie dessen Einsatz im Unterricht thematisieren.
Der Einsatz des Spiels im Unterricht
Die vorgestellte Stunde bezieht sich auf die zweite Szene der Episode 1 „Dunkle Wolken“, welche am Bahnsteig 21 des Pariser Bahnhofs angesiedelt ist. Es geht darum, dass der Spieler*in die Musik zur Abfahrt des Zuges starten muss und die Kriegsbegeisterung vor Augen geführt bekam. Eine Vorstellung des Spiels und weitere Einsatzmöglichkeiten sind in diesem Blogartikel (hier) zu finden. Gespielt wurde das Spiel am iPad und mit Hilfe der Dokumentenkamera an die Tafel geworfen. Es stellte absolut kein Problem dar, dass nur eine Schülerin das Spiel gespielt hat, während die anderen zugesehen haben. Ihre Mitschülerinnen haben fleißig Tipps gegebene, sie angefeuert und mitgefiebert. An dieser Stelle kann ich mit gutem Gewissen die Angst vor dem Einsatz im Unterricht nehmen, wenn nur ein Gerät zur Verfügung steht.
Ohne die kommende Szene groß zu kommentieren sind wir in das Spiel gestartet. Die Mädels haben selbstständig die Szene gespielt, ohne dass ich ihnen bei Problemen Hilfestellung gegeben habe. Am Ende der Szene habe ich sie um Rückmeldung zu dieser gebeten. Sofort wurde klar, dass die Schülerinnen sichtlich irritiert waren durch die heitere Stimmung am Bahnsteig, obwohl man doch in den Krieg zog. Das passte in ihren Augen absolut nicht zusammen. Selbstständig haben sie zudem die Frage aufgeworfen, ob dies überhaupt sein kann oder ob das Spiel an dieser Stelle von der Wirklichkeit abgewichen ist.
Quellenarbeit zur Auflösung der Irritation
Zur Klärung ihrer Fragen habe ich ihnen eine Bildquelle zum Augusterlebnis sowie zwei Textquellen aus dem Buch zur Verfügung gestellt.
Die Textquellen aus unserem Schulbuch (Horizonte 9) beschreiben einmal die Kriegsbegeisterung aus deutscher und aus französischer Sicht. Somit konnte zudem die Mulitperspektivität neben der eigentlichen Fragestellung wiederholt werden. Mit Hilfe der drei Quellen haben meine Schülerinnen nun die historische Narration der gezeigten Szene herausgearbeitet und miteinander verglichen. Am Ende haben wir das Erarbeitete zudem in einem Aufschrieb gesichert.
Fazit
Die Szene aus dem Spiel eignete sich sehr gut als Einstieg für das Thema „Kriegsbegeisterung“. Durch die aktive Beteiligung am Geschehen findet eine Aktivierung der Schüler*innen statt und sie stellen selbstständig Fragen zum gezeigten Inhalt.
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