Auf Instagram und TikTok habe ich vor einiger Zeit Clips entdeckt, in denen animierte historische Persönlichkeiten ihre Geschichte auf beeindruckende Weise erzählen. Diese Art des Storytellings hat mich besonders fasziniert und ich konnte mir gut vorstellen, sie auch in meinem Unterricht einzusetzen. Nach umfangreicher Recherche und einigem Tüfteln bin ich der Technik hinter diesen Videos auf die Spur gekommen.
Tutorial
Anleitung zum Nachlesen
Zuallererst musste das Bild erstellt werden, das später zum Leben erweckt werden sollte. Es dauerte eine Weile, bis mir bewusst wurde, dass die bildbasierte künstliche Intelligenz namens Midjourney dahintersteckt. Also habe ich mir dort ein Bild generieren lassen, das meinen Vorstellungen entsprach, und es anschließend abgespeichert. Wie genau auch du dort ein Bild genieren kannst, habe ich bereits hier erläutert.
Erstellen des Textes mit ChatGPT
Anschließend ging es von der bildlichen KI weiter zur textbasierten KI namens ChatGPT. Natürlich kann man den Text für sein Deepfake auch selbst schreiben, aber in der kostenlosen Variante von D-ID darf man nur 20 Wörter verwenden. Daher war es mit Hilfe der KI deutlich schneller. Auch für den Unterricht habe ich meine Texte mithilfe von ChatGPT entsprechend gekürzt.
Bei ChatGPT gibt man den entsprechenden Auftrag in die „Send a message“-Leiste ein und die KI beginnt sofort mit der Arbeit. Anschließend habe ich das Ergebnis kopiert und bin zur nächsten KI übergegangen.
Erstellen des Videos
D-ID heißt nun das Tool, welches unser Bild von Midjourney zum Sprechen bringt. Die künstliche Intelligenz besitzt zwar auch die Möglichkeit, Bilder zu generieren, jedoch ist Midjourney für mich nach wie vor die Nummer eins unter den bildbasierten KIs. In der kostenfreien Version von D-ID könnt ihr etwa 15 Videos mit ca. 20 Wörtern in einem Zeitraum von 14 Tagen generieren lassen. Die kostenpflichtige Version beginnt ab 6 Dollar.
Nachdem ich mein mit Midjourney generiertes Bild hochgeladen habe, muss ich lediglich noch meinen Text einfügen und die Sprache auf Deutsch stellen. Schon kann ich mit „Generate Video“ mein Deepfake erstellen lassen und anschließend herunterladen oder teilen.
Einsatz im Unterricht
Persönlich habe ich das Tool zur Erstellung von Charakteren aus dem Film „Die Tribute von Panem“ und ihren historischen Vorbildern genutzt. Als großer Star Wars-Fan war Padmé für mich sozusagen ein kleiner Traum, und deshalb habe ich sie für das Tutorial hier auf dem Blog ausgewählt. Im Unterricht haben sich die Figuren aus „Die Tribute von Panem“ und der Antike den Schülerinnen vorgestellt, und anschließend haben wir gemeinsam ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede erarbeitet. Der Fokus lag dabei ganz klar auf dem kreativen Storytelling.
Das Tool bietet jedoch auch die Möglichkeit, Fake News im Unterricht zu thematisieren. Anhand des zusammengeschnittenen Videos wird deutlich, dass ein Deepfake in wenigen Minuten generiert werden kann. Dies ermöglicht es uns, im Unterricht eindrucksvoll gezielt ausgewählte Beispiele zu demonstrieren. Es ist jedoch zu beachten, dass einige Stimmen besser geeignet sind als andere. Einige der Stimmen wirkten auf die Schülerinnen doch etwas hölzern und unauthentisch.
Fazit
Im Allgemeinen hat ihnen diese Art der Erarbeitung jedoch sichtlich Freude bereitet, und sie möchten nun unbedingt wissen, wie ich das Ganze erstellt habe, da sie die Videos von TikTok kennen. Ich habe ihnen versprochen, dass wir uns nach der noch anstehenden Stegreifaufgabe damit beschäftigen werden und dabei auch das Thema Fake News thematisieren.