SMARTe Ziele

SMARTe Ziele mit Schüler:innen setzen

Das neue Jahr steht vor der Tür und man hört gute Vorsätze an jeder Ecke. Warum das Setzen von Vorsätzen ineffektiv ist und warum ich mit meinen Schüler:innen im Unterricht Ziele formuliere, erkläre ich dir im heutigen Blogpost.

Die Bedeutung von Zielen

Ziele sind häufig effektiver als Vorsätze aus verschiedenen Gründen. Ein entscheidender Unterschied liegt in der konkreten Ausrichtung von Zielen im Vergleich zu den oft vagen und unbestimmten Vorsätzen. Ziele definieren klar, was erreicht werden soll, während Vorsätze oft nur als Absichtserklärungen formuliert werden. Zudem werden durch das Setzen von Zielen verschiedene Kompetenzen und Charaktereigenschaften geschult.

  1. Selbstregulation: Das Festlegen von Zielen erfordert, dass Kinder ihre eigenen Wünsche und Prioritäten identifizieren und organisieren. Dies fördert die Fähigkeit zur Selbstregulation, da Kinder lernen, ihre eigenen Handlungen zu steuern und ihre Zeit und Ressourcen effektiv zu managen.
  2. Motivation: Ziele bieten einen klaren Zweck und eine Richtung für die Handlungen von Kindern. Das Streben nach Zielen kann eine motivierende Kraft sein und Kindern helfen, Hindernisse zu überwinden, um ihre gewünschten Ergebnisse zu erreichen.
  3. Selbstbewusstsein: Das Erreichen von Zielen stärkt das Selbstbewusstsein von Kindern. Es zeigt ihnen, dass sie in der Lage sind, Herausforderungen zu meistern und erfolgreich zu sein, was wiederum ihr Selbstwertgefühl steigern kann.
  4. Selbstkenntnis: Das Setzen von Zielen erfordert, dass Kinder über ihre eigenen Fähigkeiten, Interessen und Werte nachdenken. Dies fördert die Selbstkenntnis und hilft Kindern, ihre persönlichen Stärken und Schwächen besser zu verstehen.
  5. Verantwortung: Das Arbeiten auf Ziele hin lehrt Kinder Verantwortung zu übernehmen. Sie lernen, dass ihre Handlungen einen Einfluss auf ihre eigenen Erfolge haben und entwickeln ein Verständnis für die Konsequenzen ihrer Entscheidungen.
  6. Struktur und Organisation: Ziele setzen einen Rahmen und erfordern eine strukturierte Herangehensweise. Kinder lernen, ihre Zeit und Ressourcen effizient zu nutzen und entwickeln organisatorische Fähigkeiten.
  7. Ausdauer und Durchhaltevermögen: Das Verfolgen von Zielen kann mit Herausforderungen und Rückschlägen verbunden sein. Kinder lernen, Ausdauer und Durchhaltevermögen zu entwickeln, wenn sie trotz Schwierigkeiten weiterhin an ihren Zielen arbeiten.
  8. Entwicklung von lebenslangen Fähigkeiten: Die Fähigkeit, Ziele zu setzen und zu verfolgen, ist eine wichtige lebenslange Fähigkeit. Kinder, die frühzeitig lernen, wie sie ihre Ziele setzen und erreichen können, haben eine solide Grundlage für ihre persönliche und berufliche Entwicklung.

SMARTE Ziele setzen

Ziele im Unterricht sollten allerdings nicht vage formuliert werden, sondern mit der SMART-Methode. Dies hat diverse Gründe, welche im folgenden einmal genauer erläutert werden: Klare und präzise formulierte Ziele definieren genau, was erreicht werden soll, erleichtern das Verständnis und die Fokussierung auf den gewünschten Endzustand. Die Messbarkeit von Zielen ermöglicht es, den Fortschritt objektiv zu überwachen, und konkrete Messgrößen helfen dabei, festzustellen, ob man sich auf dem richtigen Weg befindet oder Anpassungen vornehmen muss. Die Erreichbarkeit eines Ziels stellt sicher, dass es realistisch und machbar ist, und berücksichtigt die verfügbaren Ressourcen und Fähigkeiten, um unrealistische Erwartungen zu vermeiden. Die Relevanz eines Ziels sorgt dafür, dass es für übergeordnete Ziele oder die persönliche Entwicklung von Bedeutung ist und hilft, die Motivation aufrechtzuerhalten. Zeitgebundene Ziele schließlich setzen einen klaren Zeitrahmen, was Struktur und eine effiziente Arbeitsweise fördert.

SMART steht hierbei für spezifisch (specific), messbar (measurable), erreichbar (achievable), relevant (relevant) und zeitgebunden (time-bound). :

  1. Klarheit und Fokussierung: Durch die Festlegung spezifischer Ziele erhalten Schüler:innen eine klare Vorstellung davon, was sie erreichen möchten. Dies hilft, ihre Anstrengungen zu fokussieren und ihre Energie effektiver zu nutzen.
  2. Messbarkeit: SMART-Ziele sind messbar, was bedeutet, dass der Fortschritt objektiv beurteilt werden kann. Dies ermöglicht es den Schülerinnen, ihren Erfolg zu verfolgen und sich selbst zu motivieren, indem sie Fortschritte sehen.
  3. Erreichbarkeit: Ziele sollten erreichbar sein, um die Motivation aufrechtzuerhalten. Wenn Ziele zu hoch gesteckt sind, könnten die Schüler:innen frustriert werden. SMART-Ziele helfen sicherzustellen, dass die Ziele realistisch und machbar sind.
  4. Relevanz: Ziele sollten relevant und bedeutsam für die persönliche Entwicklung der Schüler:innen sein. Durch das Festlegen von relevanten Zielen können sie sicherstellen, dass ihre Bemühungen einen positiven Einfluss auf ihre Bildung und persönliche Entwicklung haben.
  5. Zeitgebundenheit: Die Festlegung eines Zeitrahmens für die Ziele schafft einen klaren Zeitrahmen für die Umsetzung. Dies fördert eine strukturierte Arbeitsweise und hilft, Prokrastination zu vermeiden.

Insgesamt unterstützt die Anwendung des SMART-Konzepts eine präzise, fokussierte und realistische Zielsetzung, was die Erfolgsaussichten und die Umsetzbarkeit deutlich verbessern kann.

Arbeitsmaterial

Damit Schüler:innen nicht im Dschungel der SMARTen Ziele verloren sind, habe ich eine Übersicht mit Beispielen für den Einsatz in der Schule erstellt. Hierbei kann z.B. die Übersicht an die Tafel projiziert werden, während die Schüler:innen das Material ausfüllen. Mir persönlich gefällt das Mini-Book in meinem Unterrichtssetting für die Federmappe besser, aber auch das DNA 4-Blatt passt sehr gut als Anlage in das Lerntagebuch der einzelnen Schüler:innen.

Produktbeispiel
Arbeitsmaterial für Schüler:innen

Mir geht es beim Formulieren der Ziele im Unterricht nicht darum, dass meine Schülerinnen jetzt schreiben, dass sie in Mathe eine Zwei bekommen, etc., sondern sich wirklich Ziele für das Jahr 2024 setzen. Wenn diese lauten, dass sie 20 Bücher lesen wollen, ist das vollkommen korrekt und gut so. Es geht um ihre persönlichen Ziele und ihren individuellen Ansporn. Für mich als Lehrerin steht vor allem der Erwerb von Kompetenzen und das Erlernen der Zielsetzung im Vordergrund.

Reflexion

Nachdem ich mit meiner Klasse zu Beginn des Jahres Ziele formuliert habe, ging es für mich in der letzten Stunde darum, diese einmal zu reflektieren. Mir persönlich war es wichtig, dass die Kinder sehen, welche Ziele sie erreicht haben und an welchen sie noch arbeiten müssen. Vielleicht gibt es auch Ziele, die ihnen gar nicht mehr wichtig sind und die von der Liste gestrichen werden können.

Material zur Schuljahresreflexion

Material

Mini-Book: Meine Ziele für das Schuljahr 2024/2025

SMARTe Ziele mit Schüler:innen setzen im Schuljahr 2024/2025

Material zur Schuljahresreflexion

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