Textbasierte KI

Ein Vergleich von vier textbasierten KI-Tools für den schulischen Einsatz

Mittlerweile finden sich im Netz unzählige Anbieter von Künstliche Intelligenz, die man vermutlich schon lange nicht mehr an zwei Händen abzählen kann. Ich habe mir vier verschiedene Anbieter von textbasierter Künstlicher Intelligenz einmal herausgesucht und sie miteinander, vor allem in deren Anwendung und Ergebnis, mit einander zu vergleichen. Vorab sei gesagt, dass die meisten der vorgestellten Anbieter mit einer Version von ChatGPT arbeiten. Lediglich bei Canva bin ich mir nicht sicher. Auch ist bei jedem der Tools eine Anmeldung beim jeweiligen Anbieter notwendig.

Der Prompt

Um ein vergleichbares Ergebnis der verschiedenen Anwendungen zu erhalten, habe ich immer denselben Prompt in die Eingabemaske getippt: Erkläre bitte, verständlich für eine 8.Klasse Realschule das Hammbacher Fest in maximal 100 Wörtern. Daraus soll deutlich werden, was das Fest war und warum es heute noch wichtig ist. 

ChatGPT

Der Anbieter ChatGPT aus dem Hause OpenAI stellt seinen Nutzerinnen und Nutzern kostenfrei eine textbasierte KI in der GPT-3.5-Version zur Verfügung, während die kostenpflichtige Version auf dem GPT-4-Modell basiert. Ich habe beide Versionen getestet und dabei festgestellt, dass sich die Eingabe von Texten und die Benutzerfreundlichkeit zwischen den Versionen nicht unterscheiden. In beiden Versionen steht eine benutzerfreundliche Eingabemaske zur Verfügung, die das aktuelle Chatfenster an der linken Seite des Bildschirms mit einem passenden Titel im Archiv der bisherigen Chatverläufe speichert.

Persönlich habe ich jedoch das Gefühl, dass bei der kostenpflichtigen Version der Chat öfter abbricht und man ihn neu laden muss. Ansonsten konnte ich im alltäglichen Gebrauch bisher keinen großen Unterschied in der Qualität feststellen. Ich muss jedoch an dieser Stelle auch erwähnen, dass ich die kostenpflichtige Version erst seit knapp zwei Wochen besitze und diese momentan noch ausführlich teste.

Promptergebnis der GPT-3.5-Version von OpenAI
Promptergebnis der GPT-3.5-Version von OpenAI
Promptergebnis der GPT-4.0-Version von OpenAI
Promptergebnis der GPT-4.0-Version von OpenAI

Als Definition gefällt mir tatsächlich die GPT-3.5-Version besser, da sie etwas wissenschaftlicher formuliert ist. “Liberal” ist in der Einheit im Lehrbuch ein Grundbegriff, den die Schülerinnen und Schüler kennenlernen. Wenn man den Text jedoch zur Einführung verwendet, bietet sich vermutlich eher die zweite Version an.

Canva

Auch das Grafiktool Canva besitzt mittlerweile verschiedene Künstliche Intelligenz-Funktionen. Mit “Magic Write” steht dabei eine textbasierte KI zur Verfügung. Auch hier gibt man seinen Prompt in ein Chatfenster ein, allerdings verschwindet das Fenster anschließend, und man hat nicht die Möglichkeit wie bei anderen KIs, mit dem Bot zu chatten, bis das gebotene Ergebnis den eigenen Wünschen entspricht. Zudem gibt es bei dem Tool keine Sammlung aller bereits gesendeten Prompts, sondern man müsste hierfür quasi ein fortlaufendes Dokument anlegen.

Fragt man die KI selbst, auf welcher Basis sie arbeitet erhält man als Antwort: Als Ghostwriter arbeite ich auf einer fortschrittlichen KI-Version, die darauf ausgelegt ist, qualitativ hochwertige Texte zu generieren. das war bei den anderen Anbietern tatsächlich nicht so, sondern die genaue GPT-Version wurde genannt. 

Promptergebnis von Canva
Promptergebnis von Canva

Das Ergebnis gefällt mir im Vergleich zur Anwendungsfreundlichkeit der KI gut. Es erläutert im Vergleich zur GPT-3.5-Version nochmals die getätigten Aussagen und bietet somit mehr Verständlichkeit.

Microsoft Copilot

Neben ChatGPT wird aktuell wohl am meisten im Bereich Künstliche Intelligenz über Microsoft Copilot in den sozialen Netzwerken gesprochen. Auch hier gibt es ein kostenfreies und ein kostenpflichtiges Modell. Ich habe lediglich die kostenlose Version getestet, die laut eigener Aussage in meinem Fall eine GPT-3.0-Version war. Auf der Website des Anbieters habe ich jedoch gelesen, dass je nach Auslastung und Kapazität auch eine GPT-4.0-Turbo-Version verfügbar sein kann.

romptergebnis von Microsoft Copilot mit der GPT-3.0-Version von OpenAI
Promptergebnis von Microsoft Copilot mit der GPT-3.0-Version von OpenAI

Für mich war dies der erste Test mit diesem KI-Tool, und ich bin positiv überrascht. Mir gefällt, dass das Tool einem bereits beim Schreiben des Textes Eingabevorschläge macht und weiterführende Informationen für eine vertiefende und fundierte Recherche angibt. Auch werden wichtige Informationen des Textes hervorgehoben, was die Lesbarkeit fördert und einen schnellen Zugang zu den wichtigsten Informationen bietet.

Fobizz Tools

Auch Fobizz bietet seit geraumer Zeit verschiedene KI-Anwendungen an. Auch hier wird zwischen kostenfreier und kostenpflichtiger Nutzung unterschieden, allerdings bezieht sich dies nur auf die Nutzbarkeit und nicht auf die GPT-Version. Wie man gut erkennen kann, ist die Anwendung ähnlich aufgebaut wie bei ChatGPT selbst, indem man rechts und in der Mitte das Chatfenster hat und links die bereits getätigten Prompts aufgelistet sind. Nach eigener Aussage des Chat-Bots ist dieser auf eine GPT-3.5-Turbo-Version trainiert.

Promptergebnis von Fobizz mit der GPT-3.5-Turbo-Version von OpenAI
Promptergebnis von Fobizz mit der GPT-3.5-Turbo-Version von OpenAI

Vom Ergebnis her gefällt mir der Prompt ebenfalls gut, weil er die aufgestellten Thesen nochmals klar erläutert und die Wichtigkeit für die Demokratie betont. Zudem kann man aus diesem Text einen guten Bezug zur Gegenwart ziehen, da auch heute das Eintreten für Demokratie und Freiheit ein wichtiges Thema ist.

Fazit

Der aufgeführte Vergleich hat mir gezeigt, dass die Ergebnisse der getesteten KI-Anwendungen alle sehr nah beieinander lagen, was vermutlich auch an den zugrundeliegenden GPT-Versionen liegt. Persönlich gefällt mir als Definition die Ausführung von Microsoft Copilot am besten, da sie sich sehr gut für das Grundwissensheft im Unterricht eignet. Lediglich die konkrete Ortsangabe werde ich etwas kürzen. Für das Arbeitsblatt werde ich vermutlich auf die Erläuterung der Fobizz-Tools hinweisen und die Stunde mit einer Bildquelle einführen. Der Test hat zudem gezeigt, dass es nicht immer kostenpflichtige Versionen sein müssen, sondern man auch mit den kostenfreien Versionen gute Ergebnisse erzielen kann.

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