In einer meiner ersten Veranstaltungen im Studium hieß es, ersteigern Sie sich günstig Geld aus der Weimarer Republik, es könnte Ihnen später im Unterricht noch von Nutzen sein. Ich muss gestehen, dass ich diesen Rat bis heute nicht in die Tat umgesetzt und es das ein oder andere mal schon bereut habe. Ehrlich gesagt ertappe ich mich immer wieder selbst dabei, wie wenig Sachquellen ich den Unterricht mit einbeziehe, obwohl sie so viel Potenzial bieten:
Drei Vorteile von Sachquellen im Unterricht
- Sachquellen bestechen durch ihre Materialität und Dreidimensionalität. SchülerInnen können diese anfassen, in die Hand nehmen und in ihrer Beschaffenheit untersuchen. Dadurch entstehen neue Anregungen und Wahrnehmungen in Bezug auf diese, welche zu Irritationen führen oder zum Nachdenken anregen können.
- Sachquellen sind in der Regel – im Vergleich zu den Informationstexten des Lehrbuches – authentische Originale und ermöglichen so einen direkten Zugang zur Vergangenheit.
- Sachquellen sind Objekte, zu welchen in der Regel keine zusätzlichen Informationen vorhanden sind, sodass die SchülerInnen anregt werden, sich intensiv mit diesen auseinanderzusetzen und eigene Fragestellungen in Hinblick auf diese zu entwicklen und anzuwenden.
Durch den Einbezug von Sachquellen im Unterricht, wird nicht nur eine Abwechslung zur typischen Bild- und Textquelle sowie dem Lehrbuch geschaffen, sondern auch eine Reihe von Kompetenzen der SchülerInnen gefördert, welche im alltäglichen Unterrichtsgeschehen nicht immer im Vordergrund stehen.
Die Beschaffung von Sachquellen
Sachquellen lassen sich auf unterschiedlichen Wegen beschaffen: Zum einen bieten viele Museen die Möglichkeit, einen „Museumskoffer“ auszuleihen, welcher voll gepackt mit Sachquellen oder Duplikaten derer ist. Auf der anderen Seite gibt es die bereits erwähnte Möglichkeit des Ersteigern von Sachquellen auf eBay, aber auch auf Flohmärkten und Haushaltsauflösungen kann man das ein oder andere Schmuckstück finden.
Weiterführende Literatur
Dietmar von Rieken: Sachquellen im Unterricht – sträflich ignoriert und unterschätzt?