bring your own device – ein Essay

Welche Methode passt besser zur einer Social Media – Themenwoche, als “bring your own device” kurz BYOD. In einem kurzen Essay habe ich meine Gedanken hierzu näher erläutert.

Bring your own device (BYOD) ist die Bezeichnung für das Integrieren von digitalen Endgeräten in den Unterricht, Universitäten, Bibliotheken und anderen Bildungseinrichtungen. Für den Schulalltag wird hierbei insbesondere die Integration des Smartphones in zahlreichen Publikationen und in verschiedenen Foren und Blogs eifrig diskutiert. Auch ich besuchte im Rahmen der letzten Tagung des Altphilologen Verbandes eine solche Veranstaltung. Hierbei stellte eine Lehrkraft für Mathematik und Latein die Anwendung des Smartphones im Unterricht vor. Im Vergleich zu manch anderer Veranstaltung des Programmes, wurde diese zahlreich besucht und der zur Verfügung gestellte Raum platzte fast aus allen Nähten. Die Lehrkraft plädierte während ihres Vortrages für die Einbezug des Smartphones in den Unterricht, insbesondere unterstützt durch zahlreiche Applikationen. Zudem ist die Erlaubnis zu etwas für SchülerInnen weitaus weniger interessanter und reizvoller, als ein Verbot. Diesem stimmten aber nicht alle KollegenInnen zu. Eine in diesem Kontext oft genannte Befürchtung, war die mangelnde Kontrolle über das Handeln der SchülerInnen sowie der Datenschutz. Insbesondere für den ersten Zweifel ist die Erarbeitung von klaren Regeln für den Einsatz des Smartphones im Unterricht zu empfehlen.

Kind mit Tablett im Unterricht

Die von den KollegenInnen genannten Zweifel sehe ich zudem als Schwäche dieser Methode an. Allerdings überwiegen für mich, unter der Befolgung klarer Regeln, die Vorteile für den Einsatz von modernen Technologien im Unterricht. So kann durch den Einsatz von digitalen Endgeräten im Unterricht nicht nur eine Bereicherung dessen stattfinden, sondern auch eine Schulung der SchülerInnen im Umgang mit diesem. Hierzu zählen das Aufzeigen von Gefahren des Internets, wie beispielsweise Cybermobbing, aber auch die Vermittlung von juristischen Grundthemen wie das Recht am eigenen Bild, Persönlichkeitsrechte etc. Neben diesen Themen findet durch den Einsatz von digitalen Endgeräten auch eine Schulung der Medienkompetenz statt. SchülerInnen müssen lernen sich bewusst und kritisch mit den im Internet angebotenen Inhalten auseinanderzusetzen. Fake News, Fake Accounts und andere Schwarze Schafe haben im Internet ein leichtes Spiel und davor gilt es die SchülerInnen zu schützen. Vielen, insbesondere der jüngeren SchülerInnen, ist es noch nicht ausreichend bewusst, wie sensibel sie mit ihren eigenen Daten und Informationen im Internet umgehen müssen und posten diverse Dinge auf z.B. Social Media, die keinem etwas angehen sollten.

Neben der aufgezeigten Vermittlung von Kompetenzen der SchülerInnen kann der Einsatz von z.B. Smartphones im Unterricht die Schulstunde auch per se bereichern. Im Kontext des Lateinunterrichts denke ich hierbei an ein schnelles Nachschauen von Vokabeln, dem individuellen Abspielen von Lernvideos via YouTube oder dem Anschauen von Animation, alten Karten oder Antiken Stätten. Auch das Üben von Vokabeln kann durch Programme wie „Phase-6“ oder „Memrise“ mit modernen Medien schnell und effektiv erfolgen. Für den Geschichtsunterricht fallen mir als Beispiele ein Instagram-Kanal ein, welcher das Tagebuch einer jungen Jüdin im Nationalsozialismus, welche im Konzentrationslager getötet wurde, als einzelne Stories medial aufbereitet hat. Zusätzlich werden diese eben erwähnten Clips als Gesamtdatei auf YouTube angeboten. Auch das Anne-Frank-Haus bietet eine virtuelle Lerneinheit zum Leben der Anne Frank an. Anhand solcher interaktiven Möglichkeiten werden den SchülerInnen Chancen und Möglichkeiten des selbstregulierten Lernens geboten, welches die in ihrem eigenen Tempo durchführen und aufgrund der immerwährenden Verfügbarkeit beliebig oft wiederholen können. Bei den meisten dieser Anwendungen wird keine Anmeldung von Seiten der SchülerInnen gefordert, sodass man als Lehrkraft nicht in den Konflikt mit den geltenden Datenschutzbestimmungen kommt. Auch bei Anwendungen, wie Instagram, kann der Weg über das gegebene YouTube Video gegangen werden, welches jederzeit und ganz ohne Anmeldung des SchülerIn auf der Plattform möglich ist.

Voraussetzung für die Nutzung der digitalen Möglichkeiten ist, neben dem Aufstellen von Regeln, die Verfügbarkeit der Endgeräte in der jeweiligen Schule und eine ausreichend gute und stabile Internetverbindung. Hierbei sehe ich eine viel größere Problematik als bei dem Aspekt, dass die SchülerInnen vom eigentlichen Thema abdriften. Zudem ist die Vermittlung von Kompetenzen des Internets in der heutigen Zeit wichtiger denn je geworden, dass man nicht mehr einfach ignorieren kann. Neben dem Erlernen von Fachwissen, ist es meines Erachtens mittlerweile genauso wichtig, dass die SchülerInnen lernen, wie sich sich im Internet sicher agieren und sich schützen können. Leider ist es teilweise noch sehr schwierig, all diese genannten Inhalte in das Curriculum des jeweiligen Faches zu integrieren. Dabei plädieren Bildungsforscher bereits seid Ende des letzten Jahrhundert dafür, dass den digitalen Kompetenzen ein größere Aufmerksamkeit bei der Zusammensetzung der Curricula eingeräumt werden soll.

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