Dieses Jahr darf ich erstmals mein Drittfach “Politik und Gesellschaft” regulär unterrichten. Für die erste Stunde habe ich daher nach einem kreativen Einstieg gesucht. Inspiriert wurde ich hierbei von lebenskarneval und dem Inselspiel, welches ich für eine 45minütige Stunde etwas abgewandelt habe. Zudem war es mir wichtig, dass die Gruppen ihre Ergebnisse selbst protokollieren. In der Praxis habe ich in einer Einzelstunde sowohl das Spiel als auch die anschließende Diskussion geschafft.
Einsatz im Unterricht
Das Spiel kann im Unterricht zum Aufzeigen von Politik und Einführen in die eigene politische Mitbestimmung genutzt werden, da bei der Durchführung dessen viele Entscheidungen in der Gruppe getroffen werden müssen. Zudem wird das Verständnis von politischen Einheiten und Funktionen geschult. Auch wird durch das Diskutieren in Kleingruppen die Argumentationskompetenz gestärkt. Abschließend findet auch eine Förderung der Sozialkompetenz und Gruppendynamik durch das gemeinsame Lösen von Problemen und Herausforderungen statt.
Vorbereitungen
Zuhause habe ich in der Vorbereitung bereits die Spielpläne sechs mal ausgedruckt und laminiert. Diese habe ich nach der Einteilung der Gruppen mit samt einen abwaschbaren Folienstifts an meine Mädels verteilt. Während des Spiels wurden diese selbstständig ausgefüllt. Sie durften sich selbst in Gruppen einteilen und haben Gruppen zwischen 3-6 Personen gewählt. Das Spiel hat bei allen Gruppen gut funktioniert.

1.Phase
Die Schüler*innen sind in ihrer Gruppe auf einer einsam Insel irgendwo im Pazifik gestrandet. Nach dem ersten Schock geht es darum, die Insel zu erkunden. Hierbei müssen sie in ihrer Kleingruppe sich auf drei Schritte einig werden, die sie als erstes auf der Insel machen wollen und diese anschließend notieren. Die Mädels haben hier vorrangig das Suchen einer Unterkunft und die Suche nach Nahrung genannt.
2.Phase
Nach den ersten Schritten auf der Insel wird nun eine Unterkunft gesucht und diese auf dem Plan der Insel angekreuzt. Zur Auswahl stehen hierbei:
- Wald mit Früchten für Nahrung
- Höhle im Berg
- Lagune mit Fisch und Treibholz für eine Unterkunft
- Bucht mit Trinkwasser und Zugang zum Meer
Die Mädels haben hier vor allem einen Platz an der Küste und seltener im Wald gewählt.
3.Phase
Jeder Mensch benötigt eine Aufgabe und auch auf der Insel muss das Leben organisiert werden. Die Kleingruppe wählen für jedes Mitglied der Gruppe eine Aufgabe, die dieses im Zusammenleben erfüllen muss. Aufgaben waren hier zum Beispiel das Suchen von Nahrung, Feuer machen, eine Unterkunft etc. bauen.
4.Phase
Die Insel im Pazifik ist schön, aber man möchte doch wieder zurück in die Zivilisation. Die Kleingruppen machen sich nun Gedanken, wie sie Flugzeuge und Schiffe auf sich aufmerksam machen könnten. Hierbei kam eine ganze Reihe von Ideen zum Vorschein. Eine Gruppe wollte den Wald anzünden, was in der Besprechung auch kontrovers diskutiert wurde. Andere Gruppen waren SOS mit Steinen und Hölzern an den Strand gelegt.
5. Phase
Demokratien haben oftmals einen Anführer und eine Gruppe von leitenden Personen. Die Gruppen sollten final nun Abstimmen, ob sie einen Anführer wählen möchten oder nicht. Hierbei auch sich die Gruppen aus unterschiedlichen Gründen für die ein oder andere Option entschieden.

Mit dem Abschluss dieser Phase wurden die einzelnen Ergebnisse nun der Klasse vorgestellt und diskutiert. Man hat hier schon gesehen, wo Probleme in dieser kleinen politischen Einheit aufgetreten sind, an welchen man in der nächsten Stunde mit unserem politischen System anknüpfen kann.
Material
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