Über Twitter erreichte mich die Nachricht einer Dame, ob und inwiefern man mit dem EscapeRoom historische Narration fördern kann.
An dieser Stelle sei gesagt, dass die vorgegebenen Tools und der aktuelle Forschungsstand von künstlicher Intelligenz es erschweren, alle Kompetenzbereiche des historischen Lernens in vollem Maße auszuschöpfen. Trotzdem habe ich mich dieser Aufgabe gestellt und versucht, in einer vereinfachten Version die SchülerInnen an das Thema der historischen Narration heranzuführen.

In der heutigen Aufgabenstellung geht es darum, dass die SchülerInnen ihre eigene historische Narration unter der Handreichung eines kurzen Kriterienkatalogs verfassen. Mir war hierbei insbesondere wichtig, dass die SchülerInnen erkennen, dass eine historische Narration durch eine Person geschaffen ist und auf einem begründeten Fundament beruhen muss. Hierbei kann die Art der historischen Narration von der Schwerpunktbildung des jeweiligen Erzählers abhängen. An diesem aufgezeigten Beispiel sollen die SchülerInnen zudem erkennen, dass es nicht für jede These oder jede Legende einen Beleg in der Vergangenheit gibt und einige Aspekte der Vergangenheit heute nicht mehr greifbar sind oder quellenfundiert erzählt werden können. An diesen Punkten kann die Forschung nur Vermutungen anstellen, die genauso gut falsch wie richtig sein können.
Für die analoge Version des EscapeRooms bietet es sich an das Arbeitsblatt zu kopieren oder in Form einer Stationsarbeit der Klasse anzubieten. Bei der digitalen Version empfehle ich die Erstellung eines Padlets (s.Beispiel), auf welchem sich das Aufgabenblatt befindet und welches die SchülerInnen auch als Pinnwand zur Abgabe ihrer historischen Narration verwenden können.
Das Padlet
Ein Padlet ist eine digitale Pinnwand, welche in einer kostenlosen (max.3 Pinnwände) und kostenpflichtigen Version zur Verfügung steht. Sie ermöglicht es einem registrierten Nutzer eine Pinnwand zu erstellen, auf welcher andere (nicht registrierte) Nutzer einen Kommentar abfassen können. Der Zugang zur Pinnwand kann beispielsweise mit Hilfe eines QR-Codes, einem Link oder als Einbettung in eine Website geschehen. Hierdurch ist die virtuelle Pinnwand geschützt und kann nur von Personen mit einem Zugang eingesehen werden. Ein Zugriff auf die Pinnwand ist hierbei via App oder direkt über den Browser möglich und bedarf keiner Anmeldung.
Gerne dürfen Sie die Funktionen eines Padlets auf der in diesem Beispiel eingebettet Pinnwand einmal ausprobieren und einen Kommentar zum Arbeitsblatt, zum Blog etc. hinterlassen 😊.
Für Interessenten und Nutzer der Anwendung kann ich die Facebook-Gruppe Padlet-Tipps sehr empfehlen. Neben einem regen Austausch von Erfahrungen und Inspirationen, stehen die Mitglieder auch jedem Fragesteller mit Rat und Tat gerne und freundlich zur Seite.
Dateien zum Download
Freiwillige Bildangaben: Haederbild von falco auf Pixabay; Paul von GraphicMama-team auf Pixabay
2 Antworten
Interessanter Zugang, danke für den kreativen Input. Aber ich halte die erläuternde Frage zum Kriterium Triftigkeit für inhaltlich problematisch, die Frage passt besser zum Kriterium Relevanz, oder?
Ist es nicht unpräzise, Triftigkeit, welches sich als Gütekriterium doch eigentlich nur auf fertige Narrationen anwenden lässt, mit einer Frage zu Quellen und Darstellungen zu vermischen? Triftigkeit von Q. und D. kann man doch gar nicht konkret beurteilen, da greifen doch eher die Kriterien der Reliabilität sowie der Relevanz.
Auch Temporalität hier mit einer Frage im Sinne von Chronologie zu vermengen halte ich für riskant, Temporalität meint doch eher die Zeitgebundenheit des Verfassers eine Narration.
Vielen Dank für den ausführlichen Kommentar. Ich habe mich bei meinen Ausführungen an verschiedenen Publikationen zur historischen Narration orientiert (u.a. Pandel) und es dementsprechend formuliert.